Die Aussagemöglichkeit der 1997 aufgrund bauseitiger Vorgaben untersuchten Aufschlüsse ist begrenzt, ergibt zusammen mit den bereits vorliegenden Fundnachrichten von 1877, 1899 und 1951 jedoch ein Bild von sechs archäologischen Perioden an dieser Fundstelle (nicht zu verwechseln mit den postulierten Bauphasen 0-IX der Kirche), die mit Befunden an diesem Fundplatz vertreten sind:
Als Ergebnis der Grabungsaufarbeitung kann auch erstmals eine Synopse der Kirchengrundrisse 1877 bis heute im Vergleich zu den wichtigsten Mauerbefunden 1951 und 1997 vorgelegt werden (Abb. 15). Aufgrund der unterschiedlichen Vermessungsmethoden ist die Korrelation nicht fehlerfrei ohne Verzerrung möglich und im Detail von der Lage der jeweiligen Grabungsbefunde zu korrigieren. Es zeigt sich, daß im archäologischen Befund die als Phasen auseinandergezogenen Bauabschnitte II-IV und VIII/IX zusammen zu sehen sind. Dies zeigt ebenso wie die anscheinend nur im aufgehenden Mauerwerk erkennbar gewesenen baulichen Veränderungen der Phasen V-VII, daß die Archäologie eben nur einen methodisch begrenzten Zugang zur Baugeschichte liefern kann. Durch Abriß und Kriegszerstörung sind Kombinationsmöglichkeiten mit kunsthistorisch-bauforschenden Ansätzen jedoch auf wenige Fotos und Zeichnungen beschränkt, so daß ein großer Teil der Geschichte der Jülicher Propsteikirche nicht mehr im Detail rekonstruierbar sein wird.